Gastreferat zu ALMA

Bei der heutigen Vorlesung gibt es ein Gastreferat von zwei Mitarbeitenden der FHNW, der grössten Fachhochschule der Schweiz. Dazu gehören 6 dezentral geführte Bibliotheken. Zuerst erklären sie etwas über das Swiss Library Service Platform (SLSP) Projekt, was ganz interessant ist. Als Nutzer von SLSP kennt man die ganzen Hintergründe nicht wirklich und es hat geholfen, hier etwas hinter die Kulissen sehen zu dürfen. Die Idee einer nationalen Plattform gab es bereits 2014, umgesetzt wurde die Plattform jedoch erst 2020. Für teilnehmende Bibliotheken gibt es diverse «Basics» und «Optional Services», welche teils kostenpflichtig sind. Die Unternehmung ist nicht gewinnorientiert.

Als Bibliothekssystem von SLSP wird ALMA eingesetzt. Da ich selbst nicht wirklich etwas mit Bibliotheken zu tun habe, war die kurze Erklärung zu ALMA sehr hilfreich. Ich wusste zuvor, dass das System existiert, aber nicht wirklich, wozu es eingesetzt wird bzw. wie es angewendet wird. ALMA ist ein cloudgestütztes Bibliothekssystem von Ex Libris und hat Kunden aus ganz Europa. Es werden monatliche Releases veröffentlicht und die Software ist über einen Browser abrufbar. Was toll ist, ist die «Idea Exchange»-Plattform. Hier können alle Nutzer von ALMA Wünsche und Ideen austauschen. Somit scheint Ex Libris auf seine Nutzer einzugehen und das Produkt auf die Wünsche der Bibliotheken abzustimmen. ALMA ist ein Unified Resource Management System, d. h., es gibt nur ein System für alle Funktionen. Man braucht also nicht 10 unterschiedliche Systeme, um im Alltag zurecht zu kommen.

ALMA besteht aus 3 Zonen: der Gemeinschaftszone, der Netzwerkzone und dem Institutionsbereich (von oben nach unten). Die Gemeinschaftszone wird von Ex Libris selbst betreut, hier werden E-Ressourcen und Normdaten mit den Nutzern (der Community) geteilt. Die Daten können also weltweit ausgetauscht werden, so profitieren alle Kunden davon. Die Netzwerkzone ist der Verbundkatalog von ALMA, hier können beispielsweise Benutzerdaten zwischen den Bibliotheken ausgetauscht werden oder gemeinsame Ressourcen wie Konsortiallizenzen (z.B. für e-Zeitschriften) für alle aktiviert und verwaltet werden. Im Institutionsbereich werden jeweils Daten und Einstellungen für die einzelnen Institutionen selbst festgelegt wie beispielsweise Öffnungszeiten oder Rollen von Mitarbeitenden.

Zu Primo schreibe ich hier nicht, da ich hier kaum mehr nachgekommen bin. Was mir jedoch noch geblieben ist, ist dass «Swisscovery», also SLSP ein discovery-tool ist. Das bedeutet, dass es ähnlich wie eine Suchmaschine (z.B. Google) funktioniert und so in verschiedenen Katalogen und Quellen nach einem Medium gesucht werden kann.

Nun folgt eine Live-Demo mit folgenden Arbeitsabläufen: Aufbau und Grundlagen, E-Ressourcen, Konfiguration. Wie bereits erwähnt, steigen wir über einen Browser in ALMA ein. Wir landen auf einem Dashboard, wo man über die Suche in verschiedene andere Bereiche kommt. Zudem wird uns ein Kalender und Aufgaben angezeigt. Die Plattform scheint intuitiv zu sein, aber wie gesagt, für Leute ohne Bibliothekshintergrund ist es hier sehr schnell vorwärts gegangen. Alles in allem war es jedoch ein sehr interessanter Vortrag und so wurde einem das Thema noch mit Praxisbeispielen näher gebracht. Zudem konnte ich nun in ein «echtes» Bibliothekssystem hineinschauen, was sehr hilfreich war.

Funktion und Aufbau von Archivsystemen

Hier folgt noch ein kleiner Abschnitt zur Theorie der Vorlesung. Wir beschäftigten uns noch näher mit Metadatenstandards in Archiven (ISAD(G) und EAD). ISAD(G) kommt mir noch vage bekannt vor aus anderen Vorlesungen. Es handelt sich hierbei um ein Regelwerk, um Unterlagen eines Archivs verzeichnen zu können. Es orientiert sich am Provenienzprinzip, was bedeutet, dass Archivgut nach Herkunft und Entstehungszusammenhängen erschlossen wird. EAD ist ein Datenformat mit XML-Standard. Dies ist nützlich, wenn man zwischen Archiven Daten austauschen möchte.